Es gestaltet sich schwierig, mehr Informationen über die vermeintliche lettische Band “U.K.” zu finden. Aber zunächst einmal so viel: es geht hier nicht um “United Kingdom” und auch nicht wirklich um eine Band. “U.K.” ist nämlich, hier muss man differenzieren, ein Musikprojekt des Sängers Rolands Ūdris’ und des Gitarristen Egons Kronbergs’*. Die beiden könnten einigen als Mitglieder der Band “The Hobos” seit den Neunzigern ein Begriff geworden sein.
U.K. ist aber nicht zu verwechseln mit der 70er-Jahre-Progressive-Rock-Supergroup “UK”. Zune Market, Last.FM und Musicload unterschieden hier nicht; in anderen Portalen werden U.K. gar nicht gelistet oder ich habe keinen Zugang.
Unter dem Namen “U.K.” spielen Ūdris und Kronbergs an den Folk angelehnte Musik und neigen dazu, Sprachen in Ihren Texten zu vermischen.
Als beliebtester Titel aus ihrem bislang einzigen Album “K.U.” (einfach mal den Namen umgedreht) gilt “Pekinā Ir Auksti (Pekiniešu Suns)”, zu deutsch: Beijing ist kalt.
Pekinā ir auksti
Pekinā snieg sniegs
Pekinieši aizmieg
Kam nāk miegs
Pekinā ir ziema
Pekinā ir tumšs
Peķinieši neguļ
Kam ir pekiniešu suns
*) Da im Lettischen männliche Vornamen auf –is oder –s enden, wurde das auch hier übernommen. Der Apostroph ist nur ein Stellvertreter für das (deutsche) Genitiv-S.
**) Hier werden chinesische Schriftzeichen verwendet. Wenn Sie nur Fragezeichen oder Kästchen sehen, fehlt ihrem Betriebssystem der Zeichensatz für ostasiatische Sprachen.
***) Übersetzung, etwas frei: “Wenn der Osten rot ist, weiß ich, dass die Sonne aufgeht. Aber ich weiß nicht, warum mein Herz so kalt ist.” Man beachte die vermutlich nicht unabsichtliche Ähnlichkeit zu 东方红 [Dōngfāng Hóng].
Im Zuge der Markteinführung des neuen “MP3-“Players von Microsoft, dem Zune HD, hat Microsoft die Website zune.net überarbeitet und die PC-Software, ebenfalls “Zune” genannt, in die vierte Version gehoben.
Der Zune HD ist die vierte Generation von Microsofts iPod-Konkurrenten, zuvor einfach nur Zune genannt.
Mit dem neuen Player entfernt sich Microsoft vom alten Design des klobig und massiv wirkenden tragbaren Musikmachers und präsentierte bereits vor einigen Monaten unfreiwillig ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Der Zune HD glänzt mit zeitgemäßer Touch-Bedienbarkeit, hochwertigem Material und vor allem mit gutem Design.
Mit dem Zune HD dürfte Microsoft das gelingen, was ursprünglich Sinn der Produktentwicklung war: Apple mit seinem iPod angreifen. Der stellt mit ca. 80 Prozent nämlich den Marktanteil der tragbaren Musikplayer.
Die Gerüchte waren wahr, der kürzlich erschienene Zune HD sieht genau so aus wie auf den geleakten Bildern. Sogar der Zeitpunkt der Veröffentlichung hat gestimmt.
Mit der Einführung des Zune HD hat Microsoft die Weiterentwicklung der Vorgänger eingestellt. Damit wird es vermutlich auch keine Software- und Firmwareupdates für alte Zunes geben.
Funktionen des Zune HD
Der neue Player kommt mit folgenden Funktionen:
OLED-Touch-Display mit einer Diagonalen von 3,3 Zoll
Seitenverhältnis: 16:9
Auflösung: 480×272 Pixel (HD-Bilder werden über ein Dock ausgegeben)
HD-Radio
WLAN für die Synchronisation und zum herunterladen von Titeln
Webbrowser, der auf Internet Explorer basiert
Virtuelle Tastatur
Bis zu 32 GiB Speicherplatz
Ausgaben
Den Zune HD gibt es kurz nach der Einführung in zwei Ausgaben:
Zune HD “Black” mit schwarzem Gehäuse und 16 GiB Speicherkapazität für rund 150 Euro
Zune HD “Platinum” mit silbernem Gehäuse und 32 GiB Speicher für rund 200 Euro
In Kürze soll der Player in weiteren Varianten und Farben verfügbar sein.
Günstiger: Vorgänger oder Umbau
Ähnlich wie beim iPod führte die Einführung der neuen Produkte zum Preissturz bei den Altbeständen: Händler reduzierten den Preis für den Player von Apple um bis zu 50 Prozent, in den Webshops zeichnet sich Ähnliches jetzt auch bei den Microsoft-Playern ab. Den Vorgänger mit 120 GiB Speicherplatz bekommt man hier für umgerechnet 140 Euro.
Möglich wurde die hohe Speicherkapazität bei den vorigen Zunes übrigens durch die Verwendung von echten Festplatten. Schon der Zune I erreichte so eine Kapazität von 30 GiB, wer ihn aufrüstete, bekam sogar 120 GiB hinein, inzwischen dürfte mehr möglich sein. Eine Kapazitätsbeschränkung kennt der Zune I nämlich nicht und die fehlende Firmware wird beim Anschließen an den PC automatisch installiert.
Wem es nur um Speicherplatz geht, der kann das manuelle Upgrade in Betracht ziehen. Auf US-amerikanischen Websites gibt es Tipps, wie man den Player aufrüstet und Bezeichnungen geeigneter Bauteile wie Hochkapazitätsakkus und Festplatten. Auf das Touch-Display muss man aber verzichten.
Das Online-Angebot
Microsoft setzt derzeit verstärkt auf eine Verbreitung der Webtechnik “Silverlight”. Nicht nur in einem neuen Bestandteil von Bing wird diese Technik jetzt angewandt, sondern auch auf der neuen Zune-Website.
Neue Website in Schwarz und mit einem in Silverlight realisierten Player für angemeldete Benutzer.
Wer sich einloggt (Zune Pass erforderlich) kann aus drei Genres auswählen und bekommt anschließend Vorschläge, die man sich anhören kann. Natürlich stehen hier keine vollständigen Titel zur Verfügung. Was gefällt, kann man käuflich erwerben.
Zum Vergleich: die Zune-Website vor dem Re-Design.
Gegen den iPod
Mit dem Zune HD greift Microsoft jetzt Apples edelsten iPod an: den iPod Touch. Der kostet nämlich fast genauso viel wie der Zune HD, dürfte in vielen Augen aber “besser” aussehen und gewinnt auch durch sein frisches Design das Interesse der möglichen Käufer. Apple hält hingegen, was den iPod angeht, an zwei Designs fest: dem Nano-Design und dem iPhone-ähnlichen Design.
Der Hype um den Zune HD dürfte Microsoft zusätzlich dazu verhelfen, mit dem eigenen Player größeren Erfolg zu haben. Bisher gilt der Zune nämlich nicht als sehr erfolgreich.
Zune HD und iPod Nano im Vergleich
Nur erhältlich in den USA
Der Player soll zunächst weiterhin nur in den USA erhältlich sein. Als der Zune II erschien, gab Microsoft bekannt, den Player nach erfolgreicher Markteinführung auch nach Europa bringen zu wollen. Vielleicht klappt es ja jetzt?
Europäer, die den Zune HD jetzt schon haben wollen, müssen ihn sich wohl wie bisher beschaffen: per Import oder mit etwas Glück als gebrauchten Artikel bei eBay. Die Versorgung mit Zunes sah dort aber schon in der Vergangenheit recht mau aus.