Microsofts Verhalten, in Windows 7 eine Option zum Deaktivieren von Internet Explorer einzufügen, geht dem Chef von Tezchner von Opera Software ASA nicht weit genug. Der Schritt, das Deaktivieren von Internet Explorer zu ermöglichen, gehe zwar in die richtige Richtung, sei aber nicht vollständig vertretbar, da Internet Explorer ja zunächst aktiviert sei.
Die Problematik sieht von Tezchner darin, dass viele Nutzer, die einen anderen Browser verwenden möchten, zuerst den vorhandenen Internet Explorer verwenden, um damit den gewünschten Browser herunterzuladen. Würde die EU-Kommission Opera zustimmen, müsste Microsoft Browser von Drittanbietern vorinstallieren und einen Dialog einrichten, der bei der Benutzerkonteneinrichtung den Benutzer fragt, welchen Browser er verwenden möchte.
Sollte Microsoft tatsächlich zum Einbauen eines solchen Dialogs gezwungen werden, wäre abzuwägen, welche Browser zu installieren sind – und ob Microsoft den Internet Explorer zunächst deaktiviert lassen müsste.
Aufgrund seiner starken Verbreitung ist nur Mozilla Firefox mit über 20% als echter Konkurrent gegen Internet Explorer ernst zu nehmen. Die Anteile anderer Browser wie Opera können die 1%-Marke nicht oder nur temporär durchbrechen, nur Safari schafft mehr und der ist Standardbworser in Apples Betriebssystem OS X.
Bei Mozilla stößt Operas Vorgehen immer noch auf Unverständnis. Wer einen anderen Browser wolle, der könne den auch selbst herunterladen. Ähnlich äußern sich Nutzer diverser Foren. davon werfen Nutzer Opera außerdem vor, man wolle sein “Kuckucksei ins gemachte Nest legen” und die Marktmacht Microsofts ausnutzen, um Opera zu mehr Verbreitung zu verhelfen.
Sollte Microsoft Internet Explorer endgültig aus Windows entfernen müssen, müssten Regelungen zur Verbreitung ersetzbarer Software auch für andere Programme und Betriebssystementwickler gelten.
Apple wäre möglicherweise gezwungen, Safari aus OS X zu entfernen. Die KDE-Entwicklergemeinde müsste die Nutzer ihrer (obwohl freien) Produkte darauf hinweisen, dass es auch andere Browser als KDE gibt, selbiges müsste für Gnome gelten.
Opera ist der einzige Browser, der bislang nicht mit einem Betriebssystem oder einer Benutzeroberfläche mitgeliefert wird.
Microsoft hat die Windows-Versionen XP und Vista Home nach EU-Auflage in sogenannten “N-Ausgaben” veröffentlichen müssen. Das N stand schlicht für “No Media Player”. Da es keinen Preisunterschied gab und die meisten Käufer der N-Ausgabe ohnehin den Windows Media Player nachinstallierten, erkannte die EU-Kommission den Misserfolg von Betriebssystemausgaben, denen ersetzbare Software fehlt. Die Auflage wurde übrigens aufgehoben und von Windows 7 wird es keine N-Ausgabe mehr geben.
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